Wohnen + Spinelli Mannheim

Das Projekt Wohnen + Spinelli Mannheim ist Teil des Modellquartiers auf der Konversionsfläche Spinelli Mannheim, das im Rahmen der BUGA 2023 als Stadtquartier der Zukunft entwickelt wurde.
Unser Beitrag versucht einen Paradigmenwechsel im Wohnungsbau: Durch die Kombination unterschiedlicher Wohnformen mit gemeinschaftlich genutzten Räumen entsteht eine innovative Hausgemeinschaft. Gleichzeitig wird eine signifikante Reduktion der Wohnfläche auf ca. 30 m2 pro Bewohner erreicht, ohne dass Einschränkungen im Komfort in Kauf genommen werden müssen; Flächen- und Materialressourcen werden geschont. Zusätzlich werden durch die Konstruktion mit Holz als nachwachendem Rohstoff CO2-Emissionen reduziert und eine Wiederverwendung von Bauteilen ermöglicht.
Die unterschiedlichen Wohntypologien des Hauses ermöglichen diverse Wohnformen jenseits der Norm: In 50% der Wohnfläche werden verschiedene gemeinschaftliche Wohnformen kombiniert. Die Wohngemeinschaften im 1. und 3.OG sind auf soziale Vernetzung angelegt und richten sich an junge Erwachsene. Die Cluster-Wohnung im 2. OG bietet größere Individualbereiche, aber weiterhin gemeinschaftlich genutzt Räume, wie eine große Küche, Wohn- bzw. Gästezimmer und sprechen auch ältere Singles und Paare an. Im Erdgeschoss ist eine barrierefreie Senioren-WG vorgesehen. Ein großzügiger Gemeinschaftsraum im Erd- und Untergeschoss bietet allen Bewohnern Raum für Zusammenkünfte aber auch für temporäre Arbeitsplätze.
Zentrales Ziel der Planung im Sinne des Einsatzes von nachwachsenden Rohstoffen und der Vermeidung von CO2-Emissionen war es das Gebäude möglichst weitgehend in Holzbauweise zu errichten. Im Rahmen der Planung wurde geprüft, wie der Betonanteil auf das in dieser Gebäudeklasse (GKL 5) erforderliche Minimum reduziert werden kann. Zudem erfüllt das Gebäude die hohen thermischen Standards des KfW-40 Standards. So sind die Fenster durchgehend als 3-fach Verglasung ausgeführt. Alle Dachflächen sowie ein Teil der Fassade wurden begrünt und der Anteil versiegelter Flächen im Außenraum minimiert. Photovoltaikelemente auf dem Dach werden im Mieterstrommodell genutzt.
Mit den unterschiedlichen Ansätzen, wie der Verwendung nachhaltiger Rohstoffe, hohen thermischen Standards, erneuerbaren Energien und der Integration neuer und flächeneffizienter sowie geförderter Wohnformen entsteht ein interdisziplinär überaus nachhaltiges Konzept.
Trotz allem wird nicht auf einen hohen Anspruch bei der Gestaltung verzichtet. Das Gebäude erhält mit einem durchgefärbten rein mineralischen Kratzputz eine hochwertige Fassade. Große Fenster und Wintergärten stellen eine visuelle Verbindung her zur angrenzenden Parkfläche der Bundesgartenschau und steigern so Innenraumqualität.

.