Wettbewerb zum Neubau der Erlöserkirche, Gemeinderäumen, Kita und Wohnen 2014, 3.Preis
Der Vorplatz ist zusammen mit dem Turmstandort die erste Bindung an den Ort und die Bauaufgabe „Gotteshaus“. In der Annäherung ist er halböffentlicher Raum und zugleich Vorfeld der Kirche. Dort liegen deshalb richtig an der Westseite die herausgehobenen Zugänge, das Portal der Kirche und die Eingänge zu den Gemeinderäumen und dem Kindergarten. Die neue Kirche als Zentrum eines gleichmäßigen, dreischiffigen Baukörpers steht als Gotteshaus nicht nur für sich allein, sondern wird sprichwörtlich Mittelpunkt der sie umgebenden profanen Nutzungen. Sie wird von den Gemeinderäumen, den Wohnungen und dem Kindergarten räumlich gefasst oder als Raum erst gebildet. Dies ist nicht nur das angemessene Zeichen für die Verheutigung von Kirche, es ist auch der Weg so kompakt wie möglich, auf dem zu kleinen Grundstück zu bauen und gleichzeitig den notwendigen großen Freiraum und Grünraum für den Kindergarten anzubieten und frei von Bebauung zu halten.
Der Sakralraum ist das geostete Zentrum des Baukörpers. Geprägt ist seine Atmosphäre durch seine Überhöhung und das Zenitlicht an der Ostwand als Schluss und Höhepunkt der Raumfolge. Der um zwei Stufen erhöhte Altarbereich wird ins Licht gestellt. Zusammen mit dem Streiflicht entlang der Längswände wird der ansonsten archaische Raum zum protestantischen und nobilitierten transzendenten Raum.
Dem Wunsch der Gemeinde die alten Kirchenfenster einzusetzen (die für sie Erinnerungswert besitzen) ist vorstellbar, indem sie als farbiges Licht in die Oberlichter oder in die Wände zu den Gemeinderäumen im Erdgeschoss integriert werden.