Mit dem Jüdischen Zentrum am Jakobsplatz wird der Fülle und dem Reichtum jüdischen Lebens, die Nazi-Deutschland zerstört hatte, wieder der gebührende Raum gegeben, kehrt die Synagoge aus einer Hinterhofsituation in die Mitte der Stadtgemeinschaft zurück. Das Zentrum am Jakobsplatz umfasst die Synagoge, das Jüdische Muesum sowie ein jüdisches Gemeindehaus mit einer Vielzahl von Nutzungen und Angeboten.
Unser Entwurf für ein jüdisches Zentrum stellte die Idee einer selbstverständlichen Verwobenheit der Institution mit der Stadtstruktur über den öffentlichen Raum am Jakobsplatz und darüber hinaus in den Mittelpunkt. Seine Öffentlichkeit und Offenheit wird erlebbar in einer Folge von städtischen Plätzen, Wegen und Passagen zwischen den Gebäuden und ihrer Nachbarschaft. Synagoge, Museum und Gemeindehaus sind als Ensemble ausbalanciert, in ihrer jeweiligen Eigenständigkeit formuliert und über die Zwischenräume hinweg in Beziehung zueinander gesetzt. Die Synagoge steht als wichtigstes Bauwerk nach Osten ausgerichtet frei im Platz mit geschlossenem Sockel und einer sich darüber erhebenden filigranen Stahlkonstruktion. Während der Sockel metaphorisch an den Tempel Salomons erinnert und symbolisch für das Dauerhafte stehend als schützende Hülle den Gebetsraum umgibt, bezieht sich die mehrschichtige, von einem Bronzegewebe umhüllte Laterne auf das fragile, portative Stiftszelt und löst die Konstruktion in der Transzendenz des Lichtes auf.
Urheberschaft: Andrea Wandel, Dr. Rena Wandel-Hoefer, Andreas Hoefer, Wolfgang Lorch, Nikolaus Hirsch
Projektteam: Claudius Bäuerle, Rosemarie Beyer, Christine Biesel, Christian Brettar, Peter Bohr, Uta Ficht, Kuno Fontaine, Udo Fricke, Josef Goldschmidt, Martin Hautum, Andreas Hoefer, Christoph Kratzsch, Sabine Kreutz, Dirk Lang, Wolfgang Lorch, Andrea Ludwig, Silke Neugebauer, Stefan Neumeier, Alexander Petry, Anette Rimmele, Doris Stellmacher, Angelo Vitellaro, Sven Wachs, Andrea Wandel, Dr. Rena Wandel-Hoefer