House of One – Bet und Lehrhaus
Berlin

Wettbewerb zum Neubau eines interreligiösen Gotteshauses 2012, 3.Preis

Die Aufgabe Bet- und Lehrhaus ist keine geringere als die Balance zwischen einem Prototyp und einer neuen Typologie zu finden.
Die drei wesentlichen Bauaufgaben Eglesia, Synagoga und Moschee zu vereinen und doch in ihrer Eigenlogik und Eigenständigkeit zu erhalten und lesbar lassen. Der bewusste Verzicht auf vordergründige Symbolik zugunsten einer lesbaren Gesamtgestalt der Trias als baulicher Rahmen. Dies ist das Leitthema für Innen und Außen.
Es scheint zu vordergründig die gemeinsamen abrahamischen Wurzeln der drei Religionen zu bemühen, gleichwohl ist der Ausdruck der in Form und Materialität gesucht wird ein nicht zeitgebundener Überzeitlicher. Wenn man aus der Ebene des Erdgeschosses mit den gemeinschaftlichen und dienenden Nutzungen emporsteigt, erschließt sich ein gemeinsamer Narthex für Moschee, Synagoge und Kirche. Die Trias zeigt im Grundriss in ihren Ausrichtungen die Ostung, die Ausrichtung auf Jerusalem und die auf Mekka. Madrasa und Beth Knesset als Entsprechung des christlichen Bet- und Lehrhauses haben die notwendigen Emporen für die Frauen.
Die Atmosphäre der drei geweihten Räume wird durch Zenitlicht geprägt. Die Anordnung der Oberlichter erfolgt entsprechend dem jeweiligen Ritus. So wird exemplarisch bei der Synagoge oberhalb der zentralen Bimah (Lesepult) der räumliche Schwerpunkt gesetzt. Verknüpft mit einem auratisch schimmernden Gewebe, das wiederum auf die Fragilität des Stiftszeltes verweist, wird jeweils eine eigene Formierung des Raumes durch Licht geschaffen. In der räumlichen Wirkung und der Aufgabe angemessen wird bei jeder der drei Religion eine Atmosphäre geschaffen, die am besten mit Transzendenz beschrieben ist.