Mehrfachbeauftragung städtebaulicher Wettbewerb 2016, 1.Preis, im Bau
Die Quartiersentwicklung des Areals „Großherzog-Friedrich-Höfe“ bedarf der Beschäftigung mit zwei zentralen Gesichtspunkten: zum einen muss die innere Qualität des im Hofraum zu entwickelnden Wohnquartiers für Bewohner und Nutzer eine hochattraktive Wohnlage erschaffen, zum anderen muss das Quartier als städtebauliche Struktur über den Blockrand hinaus eine Verbindung in den umgebenden städtischen Raum entwickeln, die gleichzeitig eigenständig und unverwechselbar ist dabei aber nicht die sensible, zum Teil denkmalgeschützte Umgebung überstrahlt.
Die Analyse des städtebaulichen Umfeldes ist somit von maßgeblicher Bedeutung für den vorliegenden Entwurf. Dabei spielt der unmittelbare Kontext, der von verschiedenen Stadtbauepochen mit Ihren unterschiedlichen Gebäudetypen geprägt ist eine wichtige Rolle. Der Eingang in das Wohnquartier wird durch markante Torhäuser in der Großherzog-Friedrich Straße und im Neugässchen definiert und geregelt, tagsüber öffentlich nutzbar, abends verschließbar. Die Durchwegung erfolgt im nachverdichteten Blockinnenbereich mit einer Abfolge von drei Höfen, die mit Ihren platzähnlichen Raumfolgen das innere Rückgrat bilden und eine gute Orientierbarkeit im Wohnquartier gewährleisten. Der Name „Großherzog-Friedrich-Höfe“ wird zur Marke, zum Icon des Quartiers. Die Baumassengliederung und Anordnung reagiert mit einer Abstaffelung von der Großherzog-Friedrich-Straße zum Neugäßchen auf die bestehende Maßstäblichkeit und sichert zusammen mit dem Freiraumangebot eine nachhaltige Quartiersentwicklung. Die daraus entstehende flexible kleinteilige 3 – 5 geschossige Bautypologie mit ihrem Wohnungsmix aus Drei- und Vierspännern ermöglicht neben guter Belichtung und Orientierung der einzelnen Wohnungen durch ihre kompakte Bauweise hohe Wirtschaftlichkeit und die Option abschnittsweise Realisierungen einzelner Bauvorhaben. Von den öffentlichen platzähnlichen Höfen stufen sich die Freiräume Ihrer Größe entsprechend bis zu den Rändern hin von halböffentlichen zu privaten Räumen ab und schaffen Grünräume mit hoher Aufenthaltsqualität. Kleine Pocketparks bieten den angrenzenden Häusern gemeinschaftlich nutzbare Flächen und nutzen die angrenzenden alten Mauern und Strukturen als charakterprägende Einfassung. Daneben können kleine privat genutzte Gärten das Freiraumangebot komplettieren.