Gemeindezentrum
Malsch

Die bestehende Johanneskirche war 50 Jahre das Zentrum evangelischen Lebens in Malsch.
Das neue Gemeindezentrum stellt einen Neuanfang an alter Stelle dar, der von seiner Bildhaftigkeit eindeutig als Sakralbau und Kirche im dörflichen Kontext sichtbar werden soll.
Trotz des Programms eines kleinen Gemeindezentrums und der damit verknüpften Nutzungsflexibilität verstehen wir es als unsere erste Aufgabe, den Archetyp eines Gotteshauses zu schaffen. Es ist weniger die Frage der Größe als vielmehr die der Bedeutung.
Der Glockenturm als ein weithin sichtbares, wichtiges Zeichen an herausgehobener Position Ecke Rotenberger Straße und Mozartstraße versinnbildlicht und verortet die Kirche im Dorf.
Über den Kirchplatz mit Glockenturm, beschirmt durch den erhaltenen Baumbestand entsteht eine halböffentliche Übergangs- und Eingangssituation in das neue Haus. Es ergeben sich zwei Optionen der Erschließung, zum einen über das Foyer, zum anderen die Möglichkeit des direkten Einzuges bei feierlichen Anlässen wie u.a. Hochzeiten und Konfirmationen, in den Sakralraum. Die innere Organisation gruppiert sich um das zentrale Foyer, an dem sich neben dem großen Sakralraum und den Gruppenräumen die dienenden Funktionen anlagern. Die Option einer Verdopplung des Sakralraumes ergibt sich durch Einbeziehung der Gruppenräume, einem Teil des Foyers und Neupositionierung des Altars (siehe Schemata).
Durch die Gebäudestruktur lässt sich zudem der Jugendraum auch autark z.B. abends betreiben.
Die kompositorische Trias der Silhouette formiert sich aus den Dächern des großen Kirchenraumes und des kleinen Sakralraumes – wechselweise zu nutzen für Jugendarbeit und Kindergottesdienste – und dem neuen Glockenturm.
Diese beiden wichtigsten Räume werden durch ihre Proportionierung und Höhe nobiliert. Ihre besondere, notwendige, dem Profanen enthobene Atmosphäre erhalten sie durch das Zenitlicht. Unser Ziel ist, für das Gotteshaus einen transzendenten Raum zu schaffen.
Die bestehende Topographie wird nicht zuletzt aus Kostengründen wenig angetastet. Die Außenräume – der zur Stadt geöffnete Kirchplatz und der ruhige Gemeindegarten – umspielen das Haus zu den dorthin geöffneten Gemeinderäumen und lassen sich je nach Bedarf u.a. durch Gemeindefeste bespielen. Aufgrund der Platzierung des Baukörpers unmittelbar an der Strasse wird die Parkierung mit Ausnahme der Behindertenplätze, die gleichzeitig als Aufstellfläche der Anlieferung dienen, folgerichtig hinter das Haus verlegt.