Wettbewerbsbeitrag von Wandel Lorch Götze Wach zum Erweiterungsneubau des Historischen Museums der Pfalz, Speyer 2024, 1. Preis
Das Historische Museum der Pfalz setzt mit seinem neuen Erweiterungsbau ein stadträumlich sichtbares Zeichen, gleich einem Reliquiar, das die Geschichte der Pfalz aufnimmt, und fügt sich in den historischen Kontext des Ortes ein. Über dem Sockel schwebt ein Volumenkörper (White Cube), der einen offenen, variabel nutzbaren Raum dazwischen definiert, mit qualitätvollem Außenbezug und der das Außenraumpotential auf dem Bestandssockel (UG 1) nutzt und erweitert. Dieser Raum ist Bindeglied zwischen Sonderausstellung im Volumen darüber und den Nutzungen im Bestandssockel darunter. Der Raum schafft Ein- und Ausblicke und seine Fassadenfläche dient wechselnder Museumssignaletik. Die Gesamthöhe des Neubaus entspricht der Firsthöhe des rückzubauenden Erweiterungsbaus. Das Abrücken des Baukörpers von der Südfassade des denkmalgeschützten historischen Museumgebäudes (Architekt Gabriel von Seidl) macht diese wieder in Ihrer Qualität erlebbar und stellt Sie über die gesamte Länge und Höhe frei. Ergänzend dazu wird durch die Verschiebung des Volumens nach Westen der südöstliche Eckturm freigestellt. Der neu entstandene Raum wird als sogenannte „Museumsgasse“ offenes Bindeglied zwischen Alt und Neu. Das Museumsensemble aus historischem Altbau und Erweiterungsneubau wird „intern“ über den Haupteingang am Domplatz mit seinen zwei Rundtürmen und „extern“ durch den Shortcut am südöstlich gelegenen Eckturm erschlossen. Die direkte Erreichbarkeit aus dem Stadtraum ermöglicht die Nutzung (Veranstaltung, Café etc.) als separate Einheit, jenseits der Öffnungszeiten des Museums. Die Chance des Ablösens stellt das historische Gebäude nicht nur frei, sondern nutzt den Außenraum mit einem neu gestalteten großzügigen Aufgang und Eingang. Eine Orangerie mit Picknickzone definiert in diesem Zwischenraum den Übergang zwischen Alt und Neu.
WANDEL LORCH GÖTZE WACH, 2024