MNEMO – GEDENKAREAL DRESDNER NORDEN


Mit dem Siegerentwurf MNEMO DRESDEN gewann unser Büro Wandel Lorch Götze Wach gemeinsam mit dem Künstler Jochem Hendricks den 2022 ausgelobten Ideenwettbewerb „Gedenkareal Dresdner Norden“, initiiert vom Geschäftsbereich Kultur, Wissenschaft und Tourismus der Landeshauptstadt Dresden. Ziel des Wettbewerbs war es, neue, zeitgemäße Formen des Erinnerns an die Opfer und Orte der NS-Diktatur im Stadtgebiet Dresdens zu entwickeln – analog wie digital, dezentral wie raumprägend.

Um auf mehreren Ebenen die bedeutungsschwere Geschichte der vielen Orte im Dresdner Norden zu vermitteln, wollen wir mit unserem Konzept unterschiedliche Zielgruppen ansprechen. Zum einen soll den interessierten Besuchenden, die gezielt das Gelände aufsuchen, eine lückenlose und fundierte Aufbereitung des Wissens geboten werden. Zum anderen wollen wir mit unserem Entwurf die Personengruppe der potenziell Interessierten oder zufällig Besuchenden ansprechen sowie Anwohnende.

Das bearbeitete Gebäude, der Backsteinbau aus dem frühen 20. Jahrhundert auf dem Gelände des ehemaligen Leipziger Bahnhofs, bietet sich durch seine Lage als Haupt- und Orientierungspunkt des geplanten Gedenkareals an. Auf der Erdgeschossebene ist ein interaktives Archiv vorgesehen, zudem wollen wir einen flexiblen Raum anbieten, der von Gruppen und Initiativen wechselweise bespielt werden kann. Hier könnten Wechselausstellungen mit thematischen Schwerpunkten sowie Workshops für interessierte Bürger*innen stattfinden.

Auf zweiter Ebene ist eine Dauerausstellung geplant, die als Ausgangs- und Orientierungspunkt für das gesamte Areal dient. Die an den Erinnerungsorten stehenden Splitter-Skulpturen finden sich in einem Raum mit beeindruckender Deckenhöhe wieder. Durch das Anheben des Dachs entsteht eine atmosphärische Raumwirkung, die auch von außen erfahrbar ist. Ein übergroßer Übersichtsplan auf der Dachplattform bietet den Blick auf die künstlerisch gestalteten Wege der Erinnerung. Dort finden Besucher*innen gebündelte Informationen zu den einzelnen Erinnerungsorten und können sich digital oder analog durch das Areal führen lassen.

Wandel Lorch Götze Wach, Jochem Hendricks